Neue Ansätze in der medikamentösen Behandlung von Depressionen sind vielversprechend, aber die Anwendung sanfter Methoden wie die achtsamkeitsbasierte Meditation kann eine sinnvolle Alternative sein.
Jeder achte Mensch in Deutschland leidet einmal in seinem Leben unter Depressionen
Fast 12% aller in Deutschland lebenden Personen erkranken mindestens einmal in ihrem Leben an einer Depression – das sind fast 10 Millionen Menschen. Dabei sprechen knapp ein Drittel der depressiven Klienten nicht wie gewünscht auf die herkömmliche medikamentöse Therapie mit Antidepressiva an.
Ein Forschungsteam der Northwestern University Feinberg School of Medicine in Evanston, Illinois, fand bei ihren Untersuchungen einen Weg, einen bestimmten Signalweg (BMP-Signalweg) in der Region des Gehirns (Hippocampus) zu blockieren, die mit Emotionen und Gedächtnis assoziiert. Die Wissenschaftler haben dadurch Symptome von Depression und Angst bei Mäusen lindern können.
Was sind die Auswirkungen dieser Untersuchung auf die medikamentöse Behandlung depressiver Klienten?
Die Abkürzung BMP steht für bone morphogenetic protein, eine Gruppe von Proteinen, die zur Familie der Wachstumsfaktoren gehören. Sie sind besonders wichtig für die Entwicklung und die Steuerung des Wachstums von Nervenzellen im Gehirn.
Die Wissenschaftler in den USA fanden heraus, dass bestimmte Antidepressiva wie Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder trizyklische Antidepressiva neben vielen anderen Stoffwechselwegen auch den BMP-Signalweg im Hippocampus beeinflussen. Die Blockade dieses Stoffwechselwegs führt dazu, dass spezielle Stammzellen im Gehirn neue Nervenzellen bilden, die eine wichtige Rolle bei Emotionen und Gedächtnis spielen.
Neue biochemische Ansätze für neue Medikamente gefunden
Der nun gefundene Zusammenhang zwischen der medikamentösen Blockade des BMP-Signalwegs, des damit induzierten Nervenzellwachstums im Hippocampus und der Besserung der depressiven Symptomatik eröffnet einen neuen Ansatz in der Behandlung depressiver Patienten.
Damit wird auch die These untermauert, dass Depressionen nicht nur Ausdruck eines niedrigen Serotoninspiegels sind, sondern ein komplexeres Stoffwechselgeschehen Ursache (oder Folge) der Depression ist.
Achtsamkeitsbasierte Meditation als sanfte Alternative oder Ergänzung zur medikamentösen Therapie
Bereits 2011 untersuchte Sarah Lazar und ihr Team in Harvard die Auswirkungen von Meditation auf das strukturelle Wachstum im Gehirn.
Sie fand heraus, dass achtsamkeitsbasierte Meditation zu einem Wachstum der grauen Gehirnsubstanz im Hippocampus – mit positiven Auswirkungen auf Lernen und Gedächtnis – führt.
Gleichzeitig kommt es durch das Meditieren zu einem Abbau von Nervenzellen in der Amygdala – der Ort des Gehirns, der für Angst- und Stress-Reaktionen verantwortlich ist.
Anstatt weiterhin ausschließlich auf die konventionelle Methode einer medikamentösen Behandlung zu setzen, können Menschen, die unter Depressionen leiden, in der sanften Methode der achtsamkeitsbasierten Meditation eine Alternative finden, um besser mit den depressiven Symptomen umgehen zu können und um Linderung zu erfahren.
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Als Heilpraktiker für Psychologie mit einem Schwerpunkt auf kontemplative Therapiemethoden lehre ich auch achtsamkeitsbasierte Mediation und kann Ihnen zeigen, wie Sie damit Ihre psychische Widerstandskraft (Resilienz) erhöhen können.
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1 Comment
Swantje Sagcob · 23. November 2016 at 8:20
Meditation ist eine sehr sinnvolle Methode, um sich Zeit für sich selbst zu nehmen, um sich bewusst wahrzunehmen und in Kontakt mit seinem Körper und seinem Geist zu kommen. Allerdings ist es nicht immer einfach, den Zugang und den Weg für sich zu finden, bevor sich überhaupt eine positive Wirkung einstellt. Deshalb ist eine Anleitung sehr hilfreich – besonders in depressiven Phasen. Achtsamkeitsbasierte Meditation ist sogar unglaublich hilfreich für alle Lebenssituationen. Sehr empfehlenswert!